Hosta-Kulturen

Eine enorme und fantastische Palette bietet sich uns heute; von Formen, Farben und Farbspielen der Blätter und Blüten sowie auch Stengeln und sogar Samenkapseln. Grüntöne von dunkelschwarzgrün über blaugrün, hellgrün, gelbgrün, Gelbtöne von matt cremegelb, orangegelb über goldgelb und grüngelb, Blautöne von stahlblau, blau bepudert, graublau bis zu blaugrün. Die Blätter sind einfarbig, leicht gerandet, mit Streifen im Zentrum versehen oder leicht bis stark panaschiert. Wenn der Boden oder das Substrat stimmt, findet sich für fast jeden Standort eine Funkie.

Hosta Hybride Summer Music

Funkien haben bei uns in den letzten Jahrzehnten insbesondere durch ihren hohen Wert als Blattschmuckstauden und die Vielfältigkeit an Verwendungsmöglichkeiten im Garten, auf Terrassen und in Trögen, für Hobby- und Berufsgärtner sowie Floristen und Architekten an Ansehen und Beliebtheit sehr gewonnen.

Die Grössen variieren von 3 cm Höhe bis zu 200 cm Blütenhöhe. Nach ihrem Blattwuchs werden die Funkien folgendermassen eingeteilt:

Bezeichnung Blattgrösse Grösse
Miniaturfunkien 3–12 cm XS
Zwergfunkien 15-25 cm S
Mittelgrosse Funkien 25-45 cm M
Grossen Funkien 45-70 cm L
Hostariesen grösser als 70 cm XL
Zurzeit existieren etwa 5000 Gartenformen und 70 Wildformen.

Vermehrung

In der Regel werden Funkien, vor allem die Sorten, vegetativ durch Teilung im Spätwinter und Frühjahr vermehrt, aber auch Sommerteilung ist durchaus möglich und gängig. Lediglich während der Hauptwachstumsperiode und Blütezeit sollten die Pflanzen nicht vermehrt werden. Es wäre einfach zu schade die Blüte zu versäumen. Wildarten bzw. reine Arten lassen sich leicht durch Samen vermehren.

Hosta Hybride El Nino

Gattung

Botanisch gehören die Funkien zu den bei uns winterharten Stauden, es gibt keine verholzenden Arten. Es sind mehrjährige, krautige, unterirdisch überwinternde Pflanzen. Viele der Arten bilden kurze, z.T. verzweigte Rhizome, manche Arten bilden Ausläufer. In der Regel sind es grundständige, spiralig angeordnete Blätter aus denen sich die oft weit über dem Laub stehenden Blütenstiele entwickeln. Am Blütenschaft selbst bilden sich bei vielen Sorten Hochblätter. Der Blütenstand ist endständig, traubenförmig mit vielen glocken- oder trichterförmigen Einzelblüten. Diese variieren in den Farben von meist lavendelfarben und violett bis zu dunkel violettrot und mauvefarben, einige Sorten haben eine fast weisse bis reinweisse Blüte.

Pflanzensystematisch gehören Hosta zu der Klasse der Bedecktsamer, zur Ordnung der Spargelartigen, zur Familie der Spargelgewächse, zur Unterfamilie der Agavengewächse und zur Gattung der Funkien. Auf natürliche Weise kann es durch genetische Veränderungen zu veränderten Blattformen oder Farben kommen, sogenannte Sports, wodurch viele neue Sorten entstanden sind.

Hosta Hybride Grand Marquee

Entstehung

Hosta, zu Deutsch Funkien oder Herzblattlilien genannt, verdanken ihre Namen zwei Botanikern, dem österreichischen Botaniker Nicolaus Thomas Host (1761-1834) und dem deutschen Botaniker Heinrich Christian Funck (1771-1839). Die Heimat dieser ursprünglich nur Wildarten liegt im fernen Osten, insbesondere Japan (Hokkaido, Kyushu, dem Bergland der japanischen Insel Honshu und Shikoku), China und Korea, wenige Arten aber auch aus Sacchalin, dem Ussuri-Gebiet und den Kurilen. In unserer westlichen Hälfte sind Funkien noch recht jung und erst vor ca. 220 Jahren bei uns eingeführt.